Carsharing in Landhut: Großer Bahnhof für kleinen Corsa

Autorin: Evi Hierlmeier, Landshut muss handeln

Die Honorationen (v.l.n.r) Dr. Haslinger, Alexander Putz, Holger Braune, Larissa Gerstenberger gratulieren Vorstand Thmas Vaas (in der Tür) und vielen anderen mehr zum neuen Standort.

Ein ganz schöner Menschenauflauf gegrüßte den kleinen roten Corsa des Vereins „Autoteilen Landshut“ am neusten Standort am Isargestade: Dabei Oberbürgermeister Alexander Putz, 2. Bürgermeister Haslinger, die Mobilitätmanagerin Larissa Gerstenberger und Holger Braune, Leiter des Straßenverkehrsamtes. Auch sie würdigten den Neuzuwachs der CarSharer.innen gebührlich: Denn jeder PKW weniger tut dem verkehrsgeplagten Landshut gut.

Was Carsharing bewirkt, machen die Statistiken des Bundesverbands Carsharing sichtbar: Nutzer.innen von Carsharing sehen oftmals keinen Bedarf mehr für ein eigenes Auto und schaffen es ab. Beim stationsbasierten CarSharing ist diese Quote besonders hoch: 78 Prozent der Kund.innen in innenstadtnahen Wohnlagen haben kein eigenes Auto mehr. Ein einziges stationsbasiertes CarSharing-Fahrzeug ersetzt dort bis zu 20 private Pkw.

Wichtig auch: Im Durchschnitt stehen deutsche Pkw fast 23 Stunden pro Tag ungenutzt am Straßenrand. Autos zu teilen, macht auch deshalb Sinn und schafft Raum für andere Lebenswelten. „Unsere 17 Autos mögen vielleicht noch nicht wirklich spürbar verkehrsentlastend sein, aber das Auto-teilen ist für viele – auch junge Menschen – zunehmend eine Alternative“, betont Vereinsvorstand Thomas Vaas. Das Carsharing-Modell rechnet sich für alle, die unter der 10.000-Kilometer-Marke im Jahr bleiben. Dann versachen die Fahrten mit einem geteilten Auto weniger Kosten, als die Anschaffung und der Betrieb eines eigenen.

Einfach mal machen

Der neue Standort war das schnelle Ergebnis einer unbürokratischen Zusammenarbeit mit der Mobilitätsmanagerin Larissa Gerstenberger der Stadt Landshut. Dafür ist Vorstand Vaas dankbar und hat gleich noch weitere Ideen wie die Stadt Landshut dem Konzept Carsharing unkompliziert und ohne große Investitionen Schub verleihen könnte.

In Städten wie Bamberg oder Vaterstetten etwa, die größenmäßig mit Landshut vergleichbar sind, hat es sich bewährt, Neubaugebiete mit Carsharing-Angeboten auszustatten. Die Automobilität wird durch „gesharte“ Fahrzeuge gleich um die Ecke abgedeckt und das eigene Auto wird weniger wichtig. Die Fläche für eingesparte Stellplätze kann anderweitig genutzt werden, jeder nicht nötige Stellplatz spart Baukosten ein.

Viele Städte bieten Carsharing-Anbietern auch kostenlosen Stellplätze für ihre Autos, um das Shared-Modell anzuschieben. Das würde sich Vorstand Vaas auch in Landshut wünschen. Denn die Parkgebühren von rund 500 Euro pro Jahr und Auto erschweren es dem Verein bei einer Expansion durch ein zusätzliches Auto, die anfängliche Durststrecke bis zur Rentabilität zu überstehen. Vorstand und Mitarbeiter.innen des Vereins arbeiten ehrenamtlich. Grade deshalb ist jedwede Unterstützung seitens der Stadt wichtig und willkommen. Schließlich profitiert sie von vielen Aspekten des Carsharings, der ein zwar noch kleines, aber ein wichtiges Puzzleteil für eine CO2-sparsame Gesamtverkehrslösung darstellt, die Landshut so dringend benötigt, um wie geplant bis 2030 klimaneutral zu werden.

Mehr Informationen: Autoteilen Landshut e.V., Bundesverband Carsharing e.V., Ist Carsharing das Richtige für mich?

((Kasten))

Carsharing in Zahlen

Deutschlandweit

  • Autoteiler.innen: 3,39 Millionen
  • Fahrzeuge: 30.200
  • Anbieter: 243
  • Orte: 243

Quelle: Bundesverbands Carsharing (bcs)

Carsharing in Landshut

  • Alter des Vereins: 29 Jahre
  • Wachstum im letzten Jahr: 17 Prozent
  • Autoteiler.innen: 250
  • Fahrzeuge: 17 Fahrzeuge
  • Standorte: 13

Quelle: Autoteilen Landshut e.V. (bcs)

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