Ein Klimamanager macht noch keine Klimaneutralität

Ein Beitrag von Evi Hierlmeier, Mitglied von Landshut muss handeln und Mitinitiatorin des Klimaplans Landshut

Landrat Dreier zeigte sich bei der jüngsten Kreistagssitzung (Ausschuss Wirtschaft Energie über die Existenz unseres Bürgerbegehrens höchst überrascht bis verärgert. Offenbar waren ihm bedauernswerterweise bislang sowohl Berichte darüber in den Medien entgangen und er fragt sich, wozu überhaupt ein solches Bürgerbegehren? 

Schließlich sei der Landkreis bereits höchst aktiv mit 160.000€ Fördergeldern für Klimaschutz-Maßnahmen und am 1. Juli startet – ganz neu –  ein Klimaschutzmanager! Was wollten wir denn noch? Wir würden mit dem Begehren nur die ohnehin überlastete Verwaltung überfordern und überhaupt hätte man doch vorher mal reden können. Was wir übrigens versucht haben. Aber leider hatte die Bürgermeisterversammlung keinen Bedarf an näheren Infos über das Bürgerbegehren …

Ja, was denn noch? Zuerst: Wir freuen uns sehr, dass im Landkreis schon ganz schön viel getan wird fürs Klima. Aber der Herr Landrat irrt, wenn er der Meinung ist, dass ein neuer Klimamanager reicht, das 1,5 Grad-Ziel von Paris zu erreichen und für Klimaneutralität zu sorgen. Da braucht es mehr, da braucht es ein Konzept, da braucht es einen „Klimaaktionsplan“!

Deshalb die Bürgerinitiative. Deshalb die Unterschriftensammlung. 

Was der Aufreger in der Kreistagssitzung aber deutlich zeigt: Bei zu vielen Menschen – grade in der Politik – fehlt nach wie vor massiv das Bewusstsein und das Begreifen, dass einzelne Maßnahmen – wie ein Klimamanager oder ein Biomasse-Kraftwerk – nur ein Teil des wichtigen und großen Plans für Klimaneutralität sein können. Deshalb ist es wichtig und richtig, wenn die Bürgerinitiative nicht nur bei den Bürger*innen Unterschriften sammelt, sondern dass die Forderungen auch für Aufregung in den politischen Gremien sorgt. Denn das heißt, es wird über’s Klima gesprochen, es wird über’s Klima diskutiert, es werden Möglichkeiten überlegt und das Thema erhält die  Öffentlichkeit, die es braucht.

Damit hatte  unser neuer „Kreistags-Watch“ (zusätzlich zum Stadtrats-Watch) eine tolle Premiere und er zeigt, dass es sinnvoll ist, dran zu bleiben. Wir beobachten weiter, wir werden Herrn Landrat Dreier einen Gesprächsangebot machen und mit ihm gern über unsere Forderungen diskutieren, die auch im Landkreis dafür sorgen, dass wir klimaneutral werden. 

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