Erneuerbare Energien für Landshut bis 2028

Die Klimakrise schreitet ungebremst voran und wir wissen alle: Es passiert viel zu wenig in Landshut.

Es gibt viele Dinge, die man in Landshut sofort, auch ohne Klimaplan angehen kann und muss: Besonders dringend ist der kommunale Umbau der Energie- und Wärmeversorgung. Diese muss in naher Zukunft ohne fossile Energieträger auskommen.

Leider entpuppen sich die Stadt und die Stadtwerke Landshut bei genauem Hinsehen als Fossil unter grünem Lack. Viele Schulen und andere städtische Einrichtungen  werden noch immer mit fossilen Energieträgern versorgt und die  lokale Fernwärme der Stadtwerke stammt leider nicht nur aus dem Biomasseheizkraftwerk, sondern auch aus Blockheizkraftwerken, die mit Erdgas betrieben werden. So beträgt für die Stadtwerke ab diesem Jahr (2022) die verfügbare Leistung aus Erdgas insgesamt 25,3 MW gegenüber 17 MW aus Biomasse.

Eine Beispielrechnung: Bei der Verbrennung von Erdgas werden pro kWh ca. 201 Gramm CO2 freigesetzt, Methanleckagen sind hierbei nicht berücksichtigt. Werden die genannten fossilen Anlage ca. 5.000 Stunden im Jahr betrieben, entspricht allein das einer Menge von 25.426.500 kg CO2, die emittiert werden – pro Jahr. Werden Methanleckagen mitberücksichtigt, hat Erdgas keine bessere Bilanz als Kohle.

Die Landshuter Stadtwerke haben aufgrund ihrer regionalen Verankerung und ihrer Ausrichtung am Gemeinwohl die Pflicht erneuerbare Energien aktiv auszubauen und ihren Kunden anzubieten. Der Energieversorger muss seine Hausaufgaben machen, damit die Landshuter Bürger*innen dafür nicht finanziell büßen müssen. Gleiches gilt natürlich auch für die von der Stadt selbst betriebenen Anlagen, um das selbst ausgerufene Ziel der Klimaneutralität zu erreichen. Die lokale Wärmewende ist ein zentraler Schritt hin zu einer klimaneutralen Kommune – und ein Anstoß für die Wärmewende insgesamt.

Glücklicherweise sind Erneuerbare Energien inzwischen mehr als konkurrenzfähig. Sie sind sicherer und inzwischen preiswerter und preisstabiler als fossile Energien. Darüber hinaus erfolgt die Wertschöpfung bei der Bereitstellung der benötigten Energie größtenteils in der Region. Diese dezentrale Energieversorgung mit Erneuerbaren Energien sind der beste Ansatz zur Lösung der Energiefrage.
Es wird Zeit, die Stadt und die Stadtwerke auf wirklich 100% ökologische Energiebereitstellung zu bringen.

Wir setzen uns dafür ein, dass die Stadt und die Stadtwerke bis spätestens 2028 weitestgehend aus der Energiebereitstellung mittels fossiler Energieträger aussteigen. Nur so können auch in Landshut die Pariser Klimaziele eingehalten werden.

Wir setzen in unserer Kampagne auf konstruktiven Dialog: Seit Februar 2022 befinden wir uns mit den Stadtwerken und der Stadt Landshut zum Thema “Erneuerbare Energien für Landshut” im Gespräch, um Transparenz und Verbindlichkeit zu erlangen und stehen einem Austausch weiterhin offen gegenüber. Um unserem Begehren ein Gerüst zu geben, haben wir die folgenden Schritte und Forderungen formuliert.

Die Landshuter Stadtwerke sowie die Stadt sollen …

  • BIS SPÄTESTENS 2028 AUS DER NUTZUNG FOSSILER BRENNSTOFFE in ihren eigenen Anlagen AUSSTEIGEN
  • BEREITS BIS 2025 IHRE CO2-EMISSIONEN HALBIEREN (Bezug 2019)
  • ENERGIE NACHHALTIG UND REGIONAL BEREITSTELLEN
  • GENERATIONSÜBERGREIFEND IN ÖFFENTLICHER HAND BLEIBEN
  • DEN BEEINFLUSSBAREN ENERGIEBEDARF DURCH SUFFIZIENZ- UND EFFIZIENZMASSNAHMEN AKTIV UM MIND. 25% REDUZIEREN

Mach mit!

Unsere Auftaktveranstaltung fand am 26. Mai statt. Auf der Landshuter Veranstaltung „Klimazeit“ haben wir die Sammlung gestartet.

Bist du auch dabei?

Unsere Unterschriftenliste zum selbst ausdrucken und das Plakat findest hier:

Unterschriftenliste zum Download

Plakat zum Download

Die konkrete Frage unseres Begehrens 

Sind Sie dafür, dass die Stadt Landshut in den von ihr betriebenen Heizkraftwerken ab 2028 keine fossilen Brennstoffe zur Produktion von Wärme und Strom mehr einsetzt und die dadurch wegfallenden Leistungen vollständig durch erneuerbare Wärme- und Stromproduktion ersetzt, insbesondere durch den Aufbau eigener Anlagen, sowie dass sie die Stadtwerke Landshut anweist, in den von den Stadtwerken betriebenen kommunalen Heizkraftwerken ebenfalls ab 2028 auf fossile Brennstoffe zu verzichten und die wegfallenden Leistungen durch erneuerbare Wärme- und Stromproduktion zu ersetzen?

Begründung

Die heutige Gesellschaft steht in der Verantwortung, künftigen Generationen eine nachhaltige Lebensgrundlage zu hinterlassen. Die menschgemachte Erderhitzung bedroht unsere Zivilgesellschaft. Deutschland hat sich daher 2015 in Paris dem 1,5-Grad Ziel und der Reduktion der Treibhausgas-Emissionen verpflichtet. Auch Landshut muss seinen Beitrag leisten. Deswegen muss die kommunale Energie- und Wärmeversorgung in naher Zukunft ohne fossile Energieträger auskommen. Heute stammt die lokale Fernwärme in Landshut auch aus Heizkraftwerken, die mit Erdgas betrieben werden. Das macht uns abhängig von unsicheren geopolitischen Vorgängen und explodierenden Preisen für fossile Brennstoffe und CO2-Zertifikate. Nichts ist teurer, als an der jetzigen Form der Energieversorgung festzuhalten.

Die Erneuerbare Energien sind konkurrenzfähig. Sie sind sicherer, preiswerter und preisstabiler als fossile Energien. Darüber hinaus erfolgt die Wertschöpfung bei der Bereitstellung der benötigten Energie größtenteils in der Region.

Diese dezentrale Energieversorgung mit Erneuerbaren Energien ist deswegen der beste Ansatz zur Lösung der Energiefrage.

Eine nachhaltige Transformation der Energieerzeugung ist nicht nur notwendig, sondern auch bis 2028 umsetzbar. Bereits bis 2025 soll der Verbrauch an fossilen Brennstoffen in Bezug auf 2019 halbiert werden. Dabei sollen die Anlagen generationenübergreifend in öffentlicher Hand bleiben.