Lust auf Stadtpolitik? – Zeit für „Landshut Transparent“!

Ein Beitrag von Evi Hierlmeier und Annette Theißen

In der öffentlichen Meinung kommt die Kommunalpolitik meist nicht gut weg. Umständlich, verfilzt, intransparent … Auch in Landshut sind Termine und Dokumente aus dem „parlamentarischen Alltag“ rund um den Stadtrat und die Bezirksausschüsse zwar theoretisch für alle Bürger*innen im Internet im Ratsinformationssystem (RIS) veröffentlicht, in der Praxis allerdings fehlen Strukturen und bequeme Suchfunktionen, um sie den Bürger*innen benutzerfreundlich zugänglich zu machen. Zeit, dass sich das ändert, Zeit für „Landshut Transparent“.

Seit Anfang Juni 2020 ist das neue Internet-Portal Landshut Transparent live geschaltet und für alle Landshuter Bürger*innen erreichbar. Damit können alle interessierten Bürger*innen das politische Geschehen in Landshut ganz einfach verfolgen, verstehen und selbst aktiv werden. Durch „Landshut Transparent“ erfahren Bürgerinnen und Bürger, wer für sie im Stadtrat sitzt, wann der Stadtrat tagt und welche Themen besprochen werden. Da alle Dokumente räumlich auf einer Karte verortet werden, sind jene Themen leicht zu erkennen, die sich auf das unmittelbare Lebensumfeld des Einzelnen beziehen.

Großer Wert wurde auf eine intuitive und flexible Suche gelegt: Dokumente wie Sitzungsvorlagen, Tagesordnungen etc. können im Volltext durchsucht werden, genauso wie gewählte Stadtratsmitglieder oder Ausschüsse. Um dauerhaft auf dem Laufenden zu bleiben, können die Nutzer*innen individuelle E-Mail-Benachrichtigungen einrichten, um automatisch verständigt zu werden, wenn neue Dokumente zu bestimmten Suchbegriffen eingestellt wurden. Sie können Termine per iCal ins eigene Kalendersystem einbinden und aktuelle Dokumente im eigenen RSS-Reader lesen.

Woher kommen die Informationen

Landshut Transparent stützt sich ausschließlich auf den öffentlichen Teil des Ratsinformationssystems als Informationsquelle (https://ris.landshut.de/buergerinfo/infobi.php). Es bietet soweit möglich alle dort verfügbaren Daten, die nicht dem Urheberrecht unterliegen. Dokumente, die nicht öffentlich zugänglich sind, sind natürlich auch in Landshut Transparent nicht zu finden.

Der Datenbestand wird etwa einmal täglich mit dem des offiziellen RIS abgeglichen. Darauf, wie aktuell die Daten im offiziellen RIS sind, hat Landshut Transparent keinen Einfluss. Die Daten werden automatisiert vom offiziellen Ratsinformationssystem übernommen, ohne dass jemand aus dem LT-Team diese Inhalte prüft. 

Die Initiatoren

Die Software Meine-Stadt-Transparent ist die Basis für Landshut Transparent. Sie wird von Konstantin Schütze und Tobias Hößl entwickelt, die vorher bereits München Transparent entwickelt hatten. Die Grundsteine für dieses Projekt wurden Ende 2017 / Anfang 2018 im Rahmen des „Prototype Fund” gelegt, einer Initiative der Open Knowledge Foundation und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.

Betreut wird das Projekt für Landshut von Annette Theissen und Oskar Hallensleben. Gehostet wird Landshut Transparent von der TechGenossen eG.

2 thoughts on “Lust auf Stadtpolitik? – Zeit für „Landshut Transparent“!

  1. Schön, dass die Politik in der Stadt Landshut wieder ein Stückchen transparenter geworden ist. Danke dafür an die ehrenamtlichen Initiatoren.
    Leider sind einige Gemeinden im Landkreis hier noch zwei Schritte zurück. So werden in Ergolding nicht einmal die Protokolle der Sitzungen im Rathausinformationssystem online gestellt. Im Gegensatz zu allen benachbarten Gemeinden. Hier könnte man also gar kein solches Informationsportal draufsetzen, weil schlicht die Daten nicht online zugänglich sind. Aber gut, es ist ja erst 2020, das Jahrhundert ist noch jung. Vielleicht erfolgt auch noch in Ergolding in den nächsten Jahrzehnten die Digitalisierung öffentlicher Daten.

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